Validierung eines etablierten IGHV-Mutationsstatus-Test und die klinische Bedeutung des IGHV-Mutationsstatus bei Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie
Validation of an Established IGHV Mutational Status Test and the Clinical Relevance of the IGHV Status in Patients with Chronic Lymphocytic Leukemia
- Die chronisch lymphatische Leukämie (CLL), eine Erkrankung der B-Lymphozyten mit leukämischem Verlauf, ist in Mitteleuropa mit einer Inzidenz von 4,9 pro 100.000 Einwohnern die häufigste leukämische Erkrankungsform [SEER-Program, 2021; Allagio R, et al., 2022] Die Therapiewahl bei Patienten orientiert sich am molekularen und zytogenetischen Status der Erkrankung. [Jené K, 2016] Dafür werden genetische Analysen speziell vom Mutationsstatus des variablen Immunglobulinschwerketten-Gens (IGHV) durchgeführt. Ist die IGHV-Gensequenz mit einer Differenz von mindestens 2% zur Keimbahnsequenz mutiert, besitzt der Patienten eine somatische Hypermutation, andernfalls einen unmutierten Status. [Crombie J, Davids MS, 2017] Eine Hypermutation der IGHV-Region ist stark prädiktiv für eine positive Prognose mit besserem Gesamtüberleben bzw. einem progressionsfreien Überleben, während eine fehlende Hypermutation eine negative Prognose mit kürzerem Überleben bedeutet. [Rotbain EC, et al., 2020] Zuerst wurde im Rahmen dieser Arbeit ein etablierter IGHV-Mutationsstatus-Test (LymphoTrack® IGHV Leader Somatic Hypermutation Assay) validiert. Die Ergebnisse aus dem o.g. Next-Generation Sequencing Test von Illumina sollten anschließend untereinander verglichen werden. Die Bestimmungen zeigten bei allen auswertbaren Ergebnissen eine Übereinstimmung. Nicht auswertbare Proben konnten aufgrund von zu geringen Gesamtreads, die mit einer zu geringen Leukozytenzahl in der Blutprobe korrelierten, nicht ausgewertet werden. Die Validierung war dennoch erfolgreich. Im zweiten Teil der Arbeit wurde in einer parallelen Studie der IGHV-Mutationsstatus als Prognosefaktor bei Patienten mit CLL untersucht. Dazu wurden relevante retrospektive Daten zu den Patientenmerkmalen, zum Blutbild, körperlichen Status und zu Therapielinien eines jeden Patienten erhoben und in eine Datenbank anonymisiert eingetragen. Nach der statistischen Auswertung konnten erste Tendenzen zur Prognose von Patienten mit mutierten und unmutierten Status festgestellt werden. So zeigten Patienten mit IGHV-unmutierten Status im Vergleich zu Patienten mit IGHV-mutierten Status ungünstigere Krankheitsmerkmale wie ein fortgeschrittenes Binet-Stadium, häufiger Symptome, Leukozytosen, Thrombozytopenien und Anämien. Auch eine häufigere Therapieindikation sowie eine längere Behandlungsdauer konnten bei dieser Kohorte beobachtet werden. Damit konnte neben der Validierung des IGHV-Mutationsstatus-Tests auch der in der Literatur beschriebene schlechtere Krankheitsverlauf bei IGHV-unmutierten Patienten bestätigt werden.
Author: | Antonia Lippert |
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URN: | urn:nbn:de:bsz:mit1-opus4-155842 |
Advisor: | Röbbe Wünschiers, Haifa Kathrin Al-Ali |
Document Type: | Bachelor Thesis |
Language: | German |
Date of Publication (online): | 2024/09/27 |
Year of first Publication: | 2024 |
Publishing Institution: | Hochschule Mittweida |
Granting Institution: | Hochschule Mittweida |
Date of final exam: | 2024/09/03 |
Release Date: | 2024/09/27 |
GND Keyword: | Chronisch-lymphatische Leukämie |
Page Number: | 85 |
Institutes: | Angewandte Computer‐ und Biowissenschaften |
DDC classes: | 616.99442 Chronisch-lymphatische Leukämie |