Nikolas Pfeil

• Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Fragestellung, welche Mechanismen bei der Vergabe der audiovisuellen Medienrechte im europäischen Profifußball greifen und welche Trends dabei erkennbar sind. Mit der wissenschaftlichen Zielsetzung, einen Erkenntnisgewinn für alle Stakeholder zu generieren, werden basierend auf einer kompilatorischen Literaturrecherche die fünf größten europäischen Profi-Fußballligen (deutsche Bundesliga, englische Premier League, spanische Primera División, italienische Serie A und französische Ligue 1) analysiert. Die Rechtevergabe wird jeweils zentral von den Ligaverbänden in einem Auktionsverfahren durchgeführt, wobei zuvor ein Reservationspreis (Mindestpreis) für die Rechtepakete festgelegt wird. Rechtlich betrachtet weist die Vergabe in den betrachteten Ligen oft gleiche Strukturen auf. Ein Beispiel hierfür ist die in Deutschland, Großbritannien und Italien greifende No-Single-Buyer-Rule, die es einer Medienanstalt untersagt, sich alle Rechtepakete zu sichern. Grundlegend für die Entwicklung der Kosten für den Erwerb der audiovisuellen Medienrechte sind mediengeschichtlich fünf Phasen. Die Einführung des dualen Rundfunksystems, die Etablierung des Bezahlfernsehens, die fortschreitende Digitalisierung, die Medienkonvergenz sowie die zunehmende Konkurrenz von Internet-Anbietern (insbesondere Over-the-top-Diensten) zu klassischen TV-Sendern. Im Zuge dieser Entwicklungsphasen weisen die europäischen Top-Ligen nahezu durchgehend ein stetiges ökonomisches Wachstum auf. Lediglich die englische Premier League musste bei der letzten Rechtevergabe einen Rückgang der Erlöse hinnehmen. In Deutschland (Eurosport/DAZN), England (Amazon) und Italien (DAZN) haben sich Online-Anbieter bereits Live-Rechte-Pakete an Spielen der ersten nationalen Liga gesichert. Die Mehrheit der Live-Rechte halten jedoch immer noch die klassischen (Pay-)TVSender, die ihr Angebot auch zunehmend über das Internet ausweiten.