Richard Stanulla, Steffen Hein, Judy Adamek, Christian Schmutterer

• Die Talsperre Saidenbach liegt im Erzgebirgskreis südöstlich von Chemnitz. Sie ist mit 58,50 m Bauwerkshöhe die vierthöchste Staumauer in Sachsens. Als Teil des Talsperrensystems „Mittleres Erzgebirge“ erfüllt sie vornehmlich Aufgaben für die Trinkwasserversorgung der Stadt Chemnitz. Zur Gewährleistung von Standsicherheit und Betriebssicherheit werden die Stauanlagen in regelmäßigen Abständen mit unterschiedlichen Verfahren geprüft. Insbesondere ist am Absperrbauwerk der Hauptsperre Saidenbach aller 10 Jahre eine Risskontrolle durchzuführen. Im Jahr 2020 beauftragte die LTV Sachsen speziell ausgebildete VFIB-Sachverständige mit der Prüfung aller Anlagenteile als integrierte, handnahe Hauptprüfung auf Grundlage der DIN 1076. Die Luftseite wurde mittels Höhenarbeiter im Seil und die Wasserseite mittels Wissenschaftlicher Taucher vollflächig kartiert und auf Schäden hin untersucht. Hierfür wurde der gesamte Staukörper in einzelne Transekte untergliedert und einheitlich dokumentiert. Ergänzend wurden Drohnenbefliegungen und geodätische Vermessungen durchgeführt. Die systematische Analyse aller Bauwerksteile und -bereiche ermöglicht es, das komplexe Bauwerk in seiner Gesamtheit zu erfassen und bautechnisch zu bewerten. Alle generierten Daten wurden zu einem digitalen Modell vereint, welches die Schadensbereiche und -ausprägungen widerspiegelt. Nach Abschluss der örtlichen Inspektion wurden die Ergebnisse in einem zusammenfassenden Bauzustandsbericht (ZIS-Ing-Bau) dargestellt, um geeignete Maßnahmen für Instandsetzungen und Reparaturen abzuleiten.