Lisa Junghans

• Das NT-proBNP ist ein Herzmarker, der eine Herzinsuffizienz frühzeitig erkennt bzw. ausschließen kann. Allerdings steigt dieser auch im Falle einer eingeschränkten Nierenfunktion an. Um herauszufinden, welchen Einfluss eine Niereninsuffizienz auf das NT-proBNP hat, wurden mit Hilfe einer Formel zur Korrektur des NT-proBNP bei eingeschränkter Nierenfunktion für ein Patientenkollektiv von 5716 Personen die angepassten Konzentrationen berechnet. Es zeigte sich eine umgekehrte Korrelation zwischen dem NT-proBNP und der glomerulären Filtrationsrate (GFR). Je niedriger die GFR wurde, desto mehr stieg das NT-proBNP an. Des Weiteren zeigte sich, dass das Delta (Differenz zwischen dem NT-proBNP-Wert vor der Korrektur und dem NT-proBNP-Wert nach der Korrektur) geringer wurde, je mehr die GFR ansteigt. Das bedeutet, die Werte konnten mit Zunahme der GFR weniger stark korrigiert werden, da mit zunehmender GFR das NT-proBNP vermehrt renal ausgeschieden werden kann und sich nicht im Blutplasma ansammelt. Jedoch wurde deutlich, dass eine Korrektur bis zu einer GFR von 72 ml/min/1,73 m2 notwendig ist, damit das NT-proBNP zuverlässig als Herzmarker eingesetzt werden kann. Beim Vergleich der Kreatinin-GFR und der Cystatin C-GFR wurde deutlich, dass das Kreatinin im GFR-Bereich von 40 ml/min/1,73 m2 und 80 ml/min/1,73 m2 kein zuverlässiger Parameter zur Ermittlung der GFR ist, da die GFR vermindert ist, aber das Kreatinin im Normalbereich liegt. Cystatin C ist hier der bessere Marker. Dieser steigt bereits bei kleinen Funktionseinschränkungen der Niere an.