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In dieser Arbeit werden acht Arten von Belohnungssysteme in Mobile Games auf deren Einfluss auf das Verhalten der Spieler und den daraus resultierenden Wiederspielwert eines Spiels untersucht. Zwei dieser Systeme werden für einen Praxistest ausgewählt und detailliert betrachtet. Dabei handelt es sich um das Punktestand System und das Level System. Die Konzeption der Systeme ist um- fangreich beschrieben und die Implementation ist anhand von relevanten Beispielen oder Grafiken aus der Spiele-Engine veranschaulicht. Diese Belohnungssysteme werden innerhalb eines sonst identischen Spiels separat integriert und in einem AB Test getestet. Für die Auswertung des Praxis- tests werden während der Testphase diverse Spieldaten der Spieler erhoben und im Anschluss an den Test wurde von jedem Nutzern ein Fragebogen beantwortet. Auf diese Weise werden objektive Spieldaten sowie subjektive wahrgenommene Faktoren des Spielverhaltens erfasst und konnten in der Auswertung miteinander verknüpft werden. Die dabei entstandenen Ergebnisse zeigen, dass beide Belohnungssysteme die Spieler zum spielen motiviert haben. Jedoch hat das Punktestand System einen höheren Wiederspielwert erzielen können, da hierbei die intrinsische Motivation der Spieler mittels direkter Beeinflussbarkeit der verwendeten Verstärkung angesprochen wird. Außer- dem haben die Tester innerhalb des Punktestand Systems im Median eine größere Reichweite erspielen können. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass sie durch das Erhalten beziehungsweise Ausbleiben von Belohnungen dazu motiviert wurden das Spiel stetig weiter spielen zu wollen. Daher hat sich dieses Belohnugnssystem als das für das im Praxisbeispiel verwendete Spiel optimale Be- lohnungssystem herausgestellt. Der subjektiv vom Spieler empfundene Spaßfaktor war bei beiden Belohnungssystemen gleich gut. Das Ergebnis der durchgeführten Forschung besagt, dass durch das Belohnungssystem das Spielverhalten und daraus resultierend der Wiederspielwert eines Spiels sowohl positiv als auch negativ beeinflusst werden kann. Die Art der Belohnung muss in Abhän- gigkeit von der im Gamedesign im Vordergrund stehenden Tätigkeit gewählt werden. Zielen das Belohnungssystem und die Hauptaktion des Spiels auf die gleiche Handlung ab, so werden Spieler intrinsisch dazu motiviert diese vermehrt ausführen zu wollen. Die optimale Art der Belohnung muss daher die individuellen Charakteristika eines Spiels unterstützen.
Das Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit war es, ein Vorgehen zur systematischen Analyse von Spielmechaniken, welche darauf abzielen Gewohnheiten bei den SpielerInnen durch die Nutzung operanter Konditionierung, zu entwickeln. Außerdem sollten durch die Analyse verschiedener Mechaniken bestimmte Muster, die bei der Verwendung dieser Methoden auftreten, herausgearbeitet werden. Dazu wurde ein Fragenkatalog auf Basis der theoretischen Grundlagen der Gewohnheitsbildung, sowie der operanten Konditionierung entwickelt und auf verschiedene Beispiele angewandt. Das entwickelte Vorgehen stellte eine gute Grundlage für die Diskussion der betrachteten Mechaniken dar. Folgende Muster konnten durch die Analyse gefunden werden: Für das Erzeugen eines regelmäßigen Verhaltens wird das Zielverhalten in fixierten Abständen verstärkt, Verstärkung wird häufiger genutzt als Bestrafung um ein Spielverhalten zu konditionieren, für die Zielgruppe der Core Gamer wird die stattfindende Konditionierung eher verborgen und die Motivatoren Angst, Schmerz, soziale Anerkennung und soziale Ablehnung werden seltener genutzt als Hoffnung und Genuss. Die Bachelorarbeit ist nicht nur für die Spieleentwicklung interessant, sondern auch für den bewussten Konsum von Videospielen und für die gesetzliche Regulierung der betrachteten Methoden.