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Die Schallabstrahlung von Parkanlagen ist in der heutigen Zeit der fortschreitenden Urbanisierung stetiger Begleiter der Thematik des Lärmschutzes. Als allgemein anerkannte Richtlinie zur Berechnung der Schallemission an Parkplätzen bildet die Parkplatzlärmstudie des Bayerischen Landesamtes für Umwelt die in der Industrie angewandte Grundlage zur Prognostizierung der entstehenden Schallimmission. Die diesen Berechnungen zugrundeliegenden Erhebungen fanden dabei vor mittlerweile mehr als zehn Jahren statt. Ihre Ergebnisse spiegeln somit in keiner Weise aktuelle gesellschaftliche und städtebauliche Entwicklungen wider. Eine näherungsweise realitätsgetreue Beurteilung der möglichen Lärmbelastung durch Parkplätze ist jedoch zwangsläufig abhängig von dieser Datengrundlage. Die Anwendung der veralteten Erhebungsergebnisse für die Beurteilung moderner Parkplätze ist dahingehend in Frage zu stellen. Zur Überprüfung der Gültigkeit der Erhebungsdaten innerhalb der Parkplatzlärmstudie wurden deshalb im Rahmen dieser Arbeit gezielt Untersuchungen am Beispiel moderner Supermarktparkplätze durchgeführt. Supermärkte sind neben ihrer hohen Verbreitung in sämtlichen Regionen, besonders durch die kundennahe Lage, ein zentraler Angriffspunkt des Lärmschutzes. Anhand von neuen Erhebungen wurden aktuelle Veränderungen hin-sichtlich des Parkverkehrs an Einkaufsmärkten untersucht und ihre immissionstechnischen Auswirkungen im direkten Vergleich mit der Parkplatzlärmstudie ermittelt.
Die allgemein anerkannte Richtlinie zur Berechnung der Schallemissionen aus Parkplätzen bildet die sechste überarbeitete Auflage der Parkplatzlärmstudie des Bayerischen Landesamtes für Umwelt und stammt aus dem Jahr 2007. Die darin enthaltenen mittleren Maximalpegel sowie die Schallleistungspegel für typische Vorgänge einer Parkbewegung wurden seit 1999 (für die beschleunigte Abfahrt seit 1986) nicht mehr aktualisiert. Aufgrund verbesserter technischer Standards im Fahrzeugbau seit 1999 sind größere Abweichungen bei schalltechnischen Prognosen durch archaische Messdaten nicht auszuschließen. Eine realitätsnahe Prognose erfordert zeitgemäße Erhebungsdaten.
Die Pkw-Fahrzeugflotte der aktuellen Parkplatzlärmstudie ist mit den Baujahren von 1990 bis 1998 nicht mehr als repräsentativ für die Fahrzeugflotte im aktuellen Verkehr anzusehen. Es ist somit dringend geboten, die Erhebungsdaten mit neueren Fahrzeugen, die einen typischen Querschnitt einer Fahrzeugflotte im aktuellen Verkehr widerspiegeln, zu aktualisieren. In dieser Arbeit werden Messwerte von typischen Vorgängen einer Parkbewegung, mittels einer aktuellen realitätsnahen Pkw-Fahrzeugflotte mit unterschiedlichen Antriebsarten, erhoben. Die Erhebungen werden evaluiert und mit denen der Parkplatzlärmstudie
verglichen. Es wird ein resultierender Handlungsleitfaden für die Verwendung dieser Daten in Schallimmissionsprognosen abgeleitet.