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Die vorliegende praxisbezogene Abschlussarbeit hat den Umgang von Supervisor*innen mit entwertenden Äußerungen in Supervisionssettings zum Thema.
Sprache hat Einfluss auf das Individuum und die Gesellschaft, sie konstruiert Wirklichkeit. Sprache, Gedanken, Emotionen und Handeln beeinflussen sich gegenseitig. Supervision dient u.a. dazu, das eigene Tun zu reflektieren, auf seine Professionalität hin zu überprüfen und Handlungsfähigkeit zu erhalten. Dabei spielen Sprache und Wirklichkeitskonstruktionen eine große Rolle. Mit Hilfe von Ergebnissen der Supervisionsforschung werden Kränkungen und Enttäuschungen in Supervisionssettings z.B. aufgrund von entwertender Sprache oder einem nicht intervenieren und nicht positionieren von Supervisor*innen aufgezeigt. Kernstück der Ausarbeitung sind Fallvignetten aus unterschiedlichen Supervisionssettings, bei denen es zu entwertenden Äußerungen kam. Die Verfasserin zeigt auf, wie und weshalb sie so darauf reagiert hat, und unterzieht ihr Handeln einer kritischen Reflexion. Zudem werden weitere Handlungsoptionen für ähnliche Situationen angeboten.
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass es keine Gebrauchsanweisung für Interventionen gibt, aber jedes Tun oder Lassen Auswirkungen auf das Gegenüber hat. Die Verfasserin plädiert dafür, dass Supervisor*innen sich ihrer Verantwortung im Supervisionsprozess bewusst werden und eine innere Haltung entwickeln, die sie dazu befähigen, in einen achtungsvollen Kontakt mit anderen zu treten.
Die vorliegende Arbeit betrachtet arbeitsweltliche, reflexive Beratungsprozesse aus bindungstheoretischer Perspektive und entwickelt aus der „Bindungs-Explorations-Wippe“ ein eigenständiges Beratungsmodell, welches anhand dreier, etablierter Beratungsmodelle diskutiert und in deren theoretische Gefüge integriert wird. Daraus ergeben sich Schlussfolgerungen und Anregungen für die konkrete beraterische Arbeit sowie für Möglichkeiten der empirischen Überprüfbarkeit des Modells.
Wenn unklare Gedanken und diffuse Gefühle neu zusammengefügt plötzlich Sinn machen und ein Gefühl der Stimmigkeit auslösen, dann hat sich eine innere Such- und Findbewegung des Coachee durch "tiefere Schichten des Bewusstseins" (Chlopczik 2016 S.28) ihren Weg gebahnt.
Die Abschlussarbeit "Der besondere Moment des Wandels im Beratungsprozess" befasst sich mit dem Phänomen besonderer Wandlungsmomente in der Beratung. Unter der Fragestellung ob und wie begünstigende Bedingungen für das Auftreten besonderer Momente des Wandels geschaffen werden können, geht es um die Wahrnehmung von und den Umgang mit Wandlungsmomenten aus der Perspektive der Coaches.
Anhand der Theorie U von Carl Otto Scharmer (2009), ein Erklärungsmodell für Lern- und Veränderungsprozesse, wird der besondere Moment des Wandels im U-Prozess verortet. Es wird gezeigt, dass das Wesen eines besonderen Wandelsmomentes ein generatives Ereignis ist, welches sich durch Loslassen und Kommenlassen im Presencing ereignen kann.
In einer Diskursanalyse werden die Erkennbarkeit besonderer Momente des Wandels und deren Nutzung für den Beratungsprozess in den Blick genommen. Es wird deutlich, dass Coaches besondere Momente des Wandels aus ihrer Aufmerksamkeits- und Handlungsstruktur heraus wahrnehmen und solche Momente ähnlich wie in einem künstlerischen Prozess nutzen, aber nicht steuern können. Das Auftreten besonderer Momente des Wandels bleibt für Coaches ein unverfügbares und flüchtiges Ereignis. Es braucht einen Möglichkeitsraum. Diesen Möglichkeitsraum entstehen zu lassen und bereitzustellen, steht in einem Zusammenhang mit den
Interventionen der Coaches, die eng mit der professionellen und persönlichen Haltung verbunden sind.
Die vorliegende Arbeit gibt SupervisorInnen einen Blick auf Veränderungsprozesse, bei dem die Erkenntnisse, der von Stephen Porges entwickelten Polyvagal-Theorie berücksichtigt werden. Betrachtet wird der Zusammenhang von Vaguseinflüssen auf das Gefühl von Sicherheit. Die Arbeit stellt die Polyvagal-Theorie in den Diskurs gängiger Gehirn- und
Körper-Theorien, sie gibt einen Überblick über die Komplexität der derzeitigen Situation, in der viele Unternehmen stehen, geht auf die unterschiedlichen Stufen von Veränderungsprozessen aus dem Blickwinkel der Polyvagal-Theorie ein sowie auf Erfolgsfaktoren und Bedingungen, die zu einem Gelingen von Veränderungsprozessen beitragen. Die Arbeit beschäftigt sich des weiteren mit sicherheitsfördernden Techniken und deren möglicher Anwendung im Unternehmenskontext, zeichnet ein Konzept, wie Veränderungsprozesse unter Berücksichtigung der Polyvagal-Theorie aussehen könnten und schließt mit zwei Praxisbeispielen und einer kritischen Diskussion der Ergebnisse ab.