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Ziel der Diplomarbeit ist es, zu zeigen, ob multivariate Prognoseverfahren bei Aufnahme von regionalen Abhängigkeiten der Nachbarregionen bessere Arbeitsmarktprognosen liefern, als univariate Prognoseverfahren, die keine räumlichen Wechselbeziehungen aufnehmen. In den Daten der Regionalforschung bestehen meist immer Interdependenzen, die bei abnehmender Gebietsgröße wachsen. So ist die Modellvoraussetzung der unabhängig, identischen Verteilung der Beobachtungen für die Anwendung von klassischen Modellen der Statistik verletzt und führt zu verzerrten Ergebnissen. Deshalb sollten diese wechselseitigen Beziehungen in die Modellierung von Schätzverfahren aufgenommen werden. Für die Prognose der Arbeitslosenzahlen auf Kreisebene in Deutschland sind als univariate (nichträumliche) Schätzverfahren ein ARIMA-Modell, die Zerlegung der Zeitreihe in strukturelle Komponenten (SC) und ein autoregressives strukturelles Komponentenmodell (SCAR) angewandt worden. Als multivariate (räumliche) Methoden kommen ein multivariates ARIMA-Modell (SAR) und ein autoregressives strukturelles Komponentenmodell (SCSAR) zum Einsatz, welche beide die räumlichen Abhängigkeiten in der Modellschätzung berücksichtigen. Nach Beschreibung der Datenstruktur, der Einführung in die Thematik der räumlichen Abhängigkeiten, werden Grundlagen zu stochastischen Prozessen angegeben. Die für die Prognosen verwendeten Schätzverfahren sind im darauolgenden Kapitel deniert und erläutert. Zum Schluss erfolgt die Darstellung und Auswertung der Prognoseergebnisse.
Der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel betrifft in erster Linie Unternehmen bei der Suche nach qualifiziertem Personal. Doch auch die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Regionen wird immer abhängiger von dem Angebot an Fach- und Führungskräften. Diese zieht es vor allem in Regionen mit einem attraktiven Angebot an Arbeitsplätzen, Bildungseinrichtungen und guter Lebensqualität. Ziel dieser Arbeit ist es, Anforderungen von Fach- und Führungskräften an eine attraktive Region als Wohn- und Arbeitsort zu untersuchen. Als Beispiel wird dazu der Landkreis Mittelsachsen herangezogen. In der theoretischen Betrachtung wird zunächst auf die aktuelle demografische Situation und den Fachkräftemangel in Deutschland eingegangen. Im weiteren Verlauf werden Aspekte der regionalen Attraktivität und die Rolle des regionalen Marketings näher beleuchtet. Anschließend erfolgt eine Betrachtung möglicher Standortpotentiale des Landkreis Mittelsachsen. Darüber hinaus soll über die Analyse einer Befragung Studierender der Hochschulen TU Bergakademie Freiberg und Hochschule Mittweida (FH) Aufschluss über die Anforderungen zukünftiger Fach- und Führungskräfte an ihren Wohn- und Arbeitsort gegeben werden. Abschließend werden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die Unternehmen, Hochschulen und politische Entscheider im Landkreis Mittelsachsen ergreifen können, um sich als attraktive Region zu positionieren.