Refine
Document Type
- Diploma Thesis (1)
Year of publication
- 2010 (1)
Language
- German (1)
Institute
- 05 Soziale Arbeit (1) (remove)
Ziel der Diplomarbeit ist es, Michel Foucaults Analytik von Machtbeziehungen und Normalitäten als Werkzeugkiste zu benutzen, wie er es selbst vorgeschlagen hat, um an der Verfolgung von sogenannten „Arbeitsscheuen“ und „Asozialen“ in der DDR sowohl die sich zu einer Herrschaftsform verfestigenden Machtbeziehungen als auch die Denormalisierungsangst des totalitären Regimes aufzudecken. Greift man auf Foucaults Machttypen der Pastoral-, Disziplinar- und Biomacht zurück kann deutlich gemacht werden, dass sich diese auf den Körper und dessen Arbeit beziehen und durch sie Arbeit zu einem bedeutenden, in die Gesellschaft integrierenden Faktor wurde. So erscheint es paradox, dass diese Macht den Pauperismus hervorgebracht hatte, der sich schließlich zu einer Gegen-Macht entwickelte, die der Sozialismus besetzen sollte. Trotz des Rechts auf Arbeit und dem Projekt des „neuen Menschen“ produzierte auch die DDR „arbeitsscheue Körper“ und „Asozialität“, die aufgrund des ideologischen Herrschaftsanspruchs kriminalisiert werden konnten.