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In dieser Masterarbeit wurde die Entwicklung des Erregerspektrums und der Resistenz der Erreger gegen spezielle Antibiotika von 2010-2017 untersucht. Die untersuchten Proben wurden vom Medizinischen Zentrallabor Altenburg ausgewertet und stammten dabei aus Urinen, pulmonalen Materialien oder Blutkulturen. Innerhalb der Arbeit wurden mit dem assoziativen Datenanalyse-Tool und Reporting-System QlikView die Labordaten der untersuchten Jahre hinsichtlich der Entwicklung der Erregeranteile und deren Resistenz ausgewertet. Es wurden die häufigsten bakteriellen Erreger bei klinisch relevanten Infektionen ermittelt und ihr Verhalten gegen leitliniengerechte Antibiotika untersucht. Das Auftreten von multiresistenten Erregern konnte detektiert und deren Entwicklung analysiert werden. Die Materialien wurden getrennt voneinander untersucht und deren Ergebnisse gegenübergestellt.
Der schnelle und sichere Nachweis von multiresistenten gramnegativen Bakterien ist eine Voraussetzung, um deren Ausbreitung einzudämmen. Die Untersuchung verschiedener mikrobiologischer Methoden zum Nachweis von ß-Lactamasen, insbesondere ESBLs und Carbapenemasen, erfolgte beispielhaft an den gram-negativen Bakterien Klebsiella pneumoniae, Klebsiella oxytoca, Enterobacter spp., Acinetobacter spp. und Pseudomonas aeruginosa. Die als Grundlage für die Antibiotika-Empfindlichkeitsbestimmungen dienenden Breakpoints werden sowohl von der CLSI als auch von der EUCAST festgelegt. Jedoch sind nur im aktuellen Normensystem der CLSI Kriterien zum Nachweis von ESBLs und Carbapenemasen angegeben. Der über die Automatensysteme durchgeführte ESBL-Bestätigungstest hat eine ausreichend hohe Spezifität und Sensitivität für K. pneumoniae. Hingegen ist bei K. oxytoca und Enterobacter spp. der DD-Synergietest zum Nachweis von ESBL-Bildung erforderlich. Auch wenn nach einer neuen Empfehlung die gramnegativen Bakterien anhand von Leitsubstanzen in MRGNE und nicht-MRGNE eingeteilt werden, bleiben die ESBL-Bestätigungstests weiterhin sinnvoll, denn Fluorchinolon- und Carbapenem-sensible ESBL-Bildner würden nicht als MRGNE eingestuft werden. Bei Carbapenemase-Verdacht steht der modifizierte Hodge-Test zum Nachweis von Carbapenemase-Aktivität zur Verfügung. Dieser sollte bei Enterobacteriaceae mit Meropenem und bei nicht-Enterobacteriaceae mit Imipenem durchgeführt werden. Eine nähere Spezifizierung der Carbapenemase kann mit verschiedenen Zusatztests, wie dem MBL-Etest oder dem KPC/MBL Identifikations-Kit, erfolgen.