Mit “Reservoir Dogs”, “Pulp Fiction”, “Jackie Brown”, “Kill Bill”, “Death Proof” und “Inglourious Basterds” hat es der Autorenregisseur Quentin Tarantino geschafft, eine für ihn charakteristische Filmgestaltung zu kreieren, sodass in der Öffentlichkeit schon von “typisch Tarantino” gesprochen wird. Nach Darlegung dieser ist zu untersuchen, ob sein jüngster Film, der Southern “Django Unchained”, auch in dieses Muster passt. In Relation zu Tarantinos vorherigen Werken - wo liegen Unterschiede und wo erweisen sich Parallelen?
Die Rolle der Frau in Filmen von Quentin Tarantino am Beispiel von Kill Bill und Django Unchained
(2013)
Diese Bachelorarbeit vergleicht die Rolle der Frau in Filmen von Quentin Tarantino am Beispiel von Kill Bill und Django Unchained. Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit Quentin Tarantino als Autor und Regisseur und nimmt Bezug auf die Charakteristika des postmodernen Kinofilms und die Intertextualität in Tarantinos Werken. Der zweite Teil befasst sich mit der Film- und Figurenanalyse der Filme Kill Bill Vol. 1 und 2 und Django Unchained. Das Augenmerk liegt hierbei besonders auf den unterschiedlichen Frauenfiguren der Filme und deren Eigenschaften. Während bei Kill Bill sich eine deutlich starke Figurenzeichnung der Frau hervorhebt, ist bei Django Unchained die Frau nur in Nebenrollen und als romantisches Element in der Handlung vertreten.
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Arbeit des Filmemachers Quentin Tarantino im Hinblick auf die Fragestellung, ob seine Werke plagiatorisch oder – unter dem künstlerischen Aspekt – revolutionär sind. Inmitten der gegensätzlichsten Meinungen darüber, ob Tarantino dank seines Filmstils zu den bedeutsamsten Filmemachern gehört, oder in Wahrheit aus der Filmgeschichte klaut, wird unter Einbezug sämtlicher Mittel und Bereiche Stellung bezogen.
Quentin Tarantino ist in der gegenwärtigen Filmgeschichte einer der erfolgreichsten Regisseure. Seine Filme entfalten starkes mediales Interesse, sie finden großen Anklang in der Gesellschaft, und es wird viel über seine Arbeit diskutiert. Doch warum sind seine Filme so intensiv, prägen ganze (Film-)Generationen? Was löst er in den Zuschauern aus, was gibt er ihnen mit seinen Filmen? Warum finden sie so viel Aufmerksamkeit, obwohl doch allgemein bekannt ist, dass er sich aus dem Repertoire alter Filme, bei den Arbeiten bekannter Filmemacher und wohl spezieller, aber nicht grundsätzlich neuer Genres bedient? Tarantino behandelt oft einfache, aber höchstpersönliche Themen wie Liebe, Freundschaft, Hass, Rache und Lebensführung. Alle diese Themen wurden schon zuvor in etlichen Filmen anderer Regisseure behandelt, doch findet er immer einen Weg das Allgemeine mit der Erwartung bzw. dem Verlangen des Zuschauers zu verbinden. Gelingt ihm dies durch die absolute Verfremdung der Themen? Seinen Filmen liegt immer ein einfaches Problem zugrunde. Dieses Problem können nahezu Alle nachvollziehen, und sie werden damit auf subtile Weise konfrontiert. Tarantino gibt dabei eine Lösung des Problems vor; es handelt sich in der Regel um recht einfache Lösungen, meist verkörpert durch exzessive Personen, und diese Personen vertreten jeweils ganz bestimmte moralische Aspekte. Dabei stellt sich die Frage, ob Tarantino die Zuschauer hin auf einen ganz bestimmten Moralkodex zu manipulieren versucht? Doch was sind das eigentlich für Kodizes, und sind sie z.B. moralisch und ethisch akzeptabel, in welcher Hinsicht sind sie relevant? Wie gelingt es ihm in diesem Kontext, aus der Verwendung so vieler adaptierter Szenen, Gestaltungsmittel und Klischees eine absolut neue filmische Form zu kreieren? Und wohin führt diese Art von Regiearbeit, wohin soll sie führen? Funktionieren Tarantinos Mittel und Methoden – ganz offensichtlich – so gut, weil die Filmkonsumenten so abgestumpft gegenüber einfachen Darstellungen von Problemen sind? Oder werden durch die gebotenen Übertreibungen verborgene Begierden in den Menschen geweckt, ihr eigenes Leben auch auf diese gezeigte Weise zu leben?