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Document Type
- Bachelor Thesis (1)
Year of publication
- 2015 (1)
Language
- German (1)
Keywords
Institute
- 06 Medien (1)
Kinder kommen auf die Welt und stehen von Anfang an unter einem großen Einfluss von allerlei Eindrücken, die aus verschiedenen Quellen auf sie einströmen. Da das Überleben eines Einzelnen von der Integration in die Gesellschaft abhängt, müssen Erkenntnisse, die aus der Informationsfülle resultieren, erst in einen komplexen Entwicklungsprozess verarbeitet werden. Piaget entwickelte diesbezüglich eine Theorie der kognitiven Entwicklung, die ein gesunder Mensch im Laufe seiner Kindheit und Jugend durchläuft. Dabei unterteilte er die geistige Situation in vier Stadien, in denen man zunehmend in der Lage ist, Informationen so zu nutzen, um umfassende Sachverhalte lösen zu können. Bis schließlich das Kognitionsvermögen eines Erwachsenen erreicht werden kann, müssen die einzelnen Stufen in einer gewissen Reihenfolge durchlaufen werden. Dabei variiert die Dauer eines Stadiums und verweilt von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Entwicklung hängt unteranderem von der Reifung, aktiver Erfahrung, sozialer Interaktion, dem Streben nach Gleichgewicht und von den
erfassten Informationen ab. Eine zentrale Informationsquelle in der heutigen Zeit bilden besonders die Medien, welche neben Wissen auch kulturelle Inhalte weitervermitteln können. Der Kontakt zu
den Medien ist mittlerweile unumgänglich und nicht mehr wegzudenken. Immer früher werden schon die Allerkleinsten mit der Medienvielfalt konfrontiert, was Gefahren und Risiken mit sich bringen, aber auch enormes Potential im positiven Sinne in sich bergen kann. Der gezielte Einsatz der Medien auf die jeweilige geistige Entwicklungsphase des Kindes zugestimmt, kann richtig eingesetzt, dessen Entfaltung fördern. Die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten ist nicht nur in Hinblick auf die eigene
Selbstständigkeit relevant. Sie ist notwendig, um als Teil einer sozialen Gruppe leben zu können. Der Mensch muss, wenn er nicht verstoßen werden möchte, kognitiv dazu in der Lage sein, das Moralverständnis der gesellschaftlichen Kultur aufzufassen und
sich daran anzupassen. Doch kann sich im Laufe des Lebens, neben den körperlichen und den geistigen Veränderungen, eben auch das Moralverständnis verändern. Piaget entwickelte auf seiner kognitions-Theorie beruhend, eine Einstufung der Moralischen
Entwicklung in drei Ebenen. Auch Lawrence Kohlberg machte sich zur Moralentwicklung Gedanken und entwickelte eine detaillierte Theorie, auf die in dieser Arbeit intensiv eingegangen wird.
Um ein Moralverständnis bilden zu können, spielt die Interaktion zwischen Individuum und Umwelt eine wichtige Rolle. Der Psychologe Lew Wygotsky entwickelte ein Konzept der Internalisierung, das den Einfluss der Kultur auf die kognitive Entwicklung des Kindes erklären soll.