791.430723 Filmanalyse
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Welche visuellen Vorstellungen besitzt der Mensch von realen Ereignissen wie dem Zweiten Weltkrieg? Woher kann er angemessene Aussagen treffen, sofern er keine eigenen Erfahrungen mit den damaligen Geschehnissen gemacht hat?
Eine Möglichkeit bietet der fiktionale Film. Denn durch ihn wird sein Publikum in eine Vielzahl an realistisch wirkende Erlebnisse mit eingebunden. Doch sind diese wirklich real? Kann der Zuschauer den filmischen Begebenheiten glauben und sie in seine eigene Wirklichkeit übertragen? Diese Überlegungen führen zum Thema dieser Arbeit, die sich mit der Frage beschäftigt, inwiefern Realität im Film wahrheitsgetreu darstellbar ist.
Zur Beantwortung der Problematik werden zunächst begriffliche Grundlagen durch die Verwendung entsprechender Fachliteratur geschaffen. Anschließend wird die Funktionsweise der menschlichen Wahrnehmung und die der Kamera analysiert, um weiterführend den Realitätseindruck durch das resultierende Rezeptionsverhalten des Zuschauers zu erläutern. Darüber hinaus wird das Medium Film in seiner Struktur sowie einflussreichen Faktoren erforscht. Anhand der drei Spielfilme SCHINDLERS LISTE, SEIN ODER NICHTSEIN und MATRIX wird zuletzt das erworbene Wissen, gemäß der Themenfrage, deduktiv angewendet und belegt. Schließlich wird durch die beiden entscheidenden Komponenten Zuschauer und Filmstruktur verdeutlicht, dass die Realitätsdarstellung des fiktionalen Films nicht mit der wirklichen Realität gleichzusetzen ist.
In der folgenden Bachelorarbeit geht es um den persönlichen Stil des Regisseurs David Fincher. Mit Hilfe von strukturfunktionalen Analysen über seine Werke “SEVEN” und ”Gone Girl” soll ermittelt werden, inwieweit seine Bildgestaltung Relevanz für die Wirkung seiner Filme hat. In der Bachelorarbeit wird die Schlussfolgerung gezogen, dass erst durch David Finchers Bildgestaltung die schonungslose und schockierende Erzählweise möglich wird und bei dem Zuschauer einen unvergesslichen “thrill” auslöst.
Premierministerin Indira Gandhi ruft nach innerpolitischen Unruhen im Jahr 1975 den Ausnahmezustand in Indien aus und schafft eine zeitweilige Diktatur. Im selben Jahr erscheint der bis heute wohl relevanteste indische Film: „Sholay“. Die Figuren des Films werden zu Ikonen im südasiatischen Raum. Hauptdarsteller Amitabh Bachchan kommt eine besondere Bedeutung zuteil, da er schnell zum führenden Schauspieler der 70er-Jahre in Indien wird. Diese Arbeit untersucht „Sholay“ darauf, inwiefern der Film den indischen Zeitgeist der 70er-Jahre widerspiegelt. Die zentrale Fragestellung zielt auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Films „Sholay“ mit anderen sozial relevanten Filmen derselben Epoche ab. Darüber hinaus werden Parallelen zur gesellschaftspolitischen Situation Indiens in den 70er-Jahren gezogen. Ein besonderer Fokus wird auf die Filmfiguren gelegt. Neben „Sholay“ erlangt Amitabh Bachchan mit seinem Alter-Ego, dem „Angry Young Man“, den er in verschiedenen Filmen verkörpert, große Popularität. Die omnipräsente Filmfigur wird zum Sinnbild des Kampfes gegen ein korruptes und unterdrückendes System. Anhand der „Angry Young Man“-Großstadt-Rache-Thriller kann klar bestimmt werden, welche Themen beim Publikum Widerhall finden. Methodisch wird die Filmanalyse nach Werner Faulstich angewendet. Durch den Teilbereich der Figurenanalyse werden das Protagonistenduo Jai und Veeru und der Antagonist Gabbar Singh auf charakterliche Merkmale untersucht und mithilfe der soziologischen Filminterpretation in den historischen Kontext der 70er-Jahre in Indien eingeordnet.
Die gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass „Sholay“ Hoffnungen und Ängste der Gesellschaft aufzeigt und sich auf thematischer Ebene Konflikte mit anderen erfolgreichen Kinofilmen der Zeit teilt, insbesondere mit Bachchans „Angry Young Man“-Filmen. Zwar unterscheidet sich der Film in der Verlagerung einiger Motive und Elemente, die Kernthemen bleiben jedoch die gleichen. Jai und Veeru kämpfen mit der Unterstützung der Enteigneten, doch die Rolle der Mobilisierung dieser kommt einer anderen Figur zu. Auch das Rachemotiv wird auf eine andere Figur übertragen. Anstelle eines urbanen Settings wird in „Sholay“ das rurale Indien gezeigt. Parallelerweise nehmen die Protagonisten es mit einem Schurken auf, welcher vom unfähigen System nicht belangt werden kann und sind für das Erlangen von Gerechtigkeit zur Kriminalität gezwungen.
Dadurch wird die zentrale Frage nach Gesetz und Gerechtigkeit aufgeworfen, welche das indische Mainstream-Kino der 70er-Jahre bestimmt.
Die Arbeit geht der Frage nach, ob der dystopische Science-Fiction Kultfilm „Blade Runner“ von 1982 als postmoderner Genre Hybrid aus Science-Fiction und Film Noir gesehen werden kann. Dazu arbeitet der Autor mit Hilfe des Noir-Klassikers „Die Spur des Falken“ zum Vergleich heraus, ob sich „Blade Runner“ mit den Grundsätzen des Film Noir in Verbindung bringen lässt, und geht zusätzlich auf die filmhistorische
Entwicklung des postmodernen und des postklassischen Films ein, um eine optimale Genre-Eingliederung vornehmen zu können.
„(…) Provokation tut Not. Fragen stellen tut not in einer Zeit, in der von offizieller Seite ununterbrochen mit Antworten beschwichtigt wird und in welcher die Kluft zwischen den Fragestellungen und ihren Antworten inzwischen die Dimensionen eines alles verschlingenden Abgrunds erreicht hat. (…) Ich versuche, dass sich der Zuschauer provoziert und gezwungen fühlt, etwas gegen das, was ich ihm zeige, zu unternehmen. Ich liefere ihm keine Lösungen,Haneke sagt im selben Interview, dass er es als seine Aufgabe ansähe, die richtigen, oder wenigstens produktive Fragen mit solch einer Dringlichkeit zu stellen, dass sie beim Zuschauer etwas bewirken; ob Wut oder den Wunsch im großen Kompromissbetrug nicht weiter mitzumachen. 2 Er habe sich auch gefragt was die adäquaten Mittel seien, um diese Provokation hervorzurufen, diese produktive Unruhe beim Zuschauer auszulösen. Seiner Meinung nach käme man mit dem psychologischen Realismus des Mainstream Kinos nicht weit; jedem Problem werde die Spitze abgebrochen indem man dem Zuschauer die Möglichkeit gebe, das Geschehen auf den Charakter der Figuren im Film zurückzuführen und sich selbst rauszuhalten. Er versuche eine Form zu finden die den Zuschauer selbst mit seinen Ängsten und Aggressionen ins Zentrum der Geschichte stellt, ihn die Verantwortung tragen lässt. Diese Arbeit soll Einsicht darüber verschaffen, wie Haneke in seinem Film die Sehgewohnheiten des Zuschauers umstößt und kritisiert, und was dies im Bezug auf die Konsumkultur und ihrer Beziehung zum Film bedeutet.
Es gibt mehrere Studien, die belegen, dass Männer mehr Hauptrollen in Film und Fernsehen einnehmen als Frauen. Jedoch sagen diese Studien oft nichts über die charakterlichen Eigenschaften oder den sozialen Status der Hauptfiguren aus. Diese Thesis hat den Status der Protagonisten feststellen können. Dabei konzentriert sich diese Arbeit auf die Analyse der weiblichen Hauptfiguren, Emmi und Ines, in den Filmen Angst essen Seele auf und Toni Erdmann. Anhand von Kriterien des Konsumforschers Kroeber-Riel, die zur Eingrenzung des sozialen Status dienen und mithilfe der Analysemethoden des Medienwissenschaftlers Werner Faulstich, die zur inhaltlichen Filmanalyse genutzt wurden, konnte der soziale Status festgestellt werden. So wurde sowohl der Status von Emmi und Ines innerhalb der Gesellschaft, als auch innerhalb ihrer sozialen Schicht, ausfindig gemacht. Emmi ist aufgrund ihres geringen Vermögens und ihrer geringen beruflichen Qualifikation der sozialen Unterschicht zuzuordnen, während Ines mit ihrem Vermögen und ihrer beruflichen Qualifikation der Oberschicht zugehörig ist. Innerhalb ihrer Schicht, bekommen sie wenig Wertschätzung, weshalb sie eine untergeordnete Stellung in ihrer Schicht verkörpern.
Antizipation durch Licht- und Farbdramaturgie im fiktionalen Film anhand ausgewählter Filmbeispiele
(2019)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob der Betrachter eines fiktiven Filmes anhand der filmästhetischen Stilmittel Licht und Farbe die Möglichkeit hätte dramaturgische Wendepunkte zu erahnen und Charakterzüge fiktiver Filmfiguren zu bestimmen. Daraus ergibt sich das Ziel der Arbeit dem Leser ein Bild über den aktuellen Forschungstand zu vermitteln und einen Ausblick über die Möglichkeiten zur Antizipation über Licht- und Farbdramaturgie zu bieten.
Hierzu wird anhand einiger Filmbeispiele und einer Filmanalyse des Filmes Moonlight (Jenkins, 2019) Ergebnisse über den Einsatz der filmästhetischen Mittel zusammengetragen und ausgewertet. Mittels dieser Ergebnisse soll bestätigt oder widerlegt werden, ob ein Zusammenhang zwischen der Handlung und der Licht- und Farbdramaturgie existiert. Die Ergebnisse zeigen, dass in der Tat ein Zusammenhang besteht und Licht und Farbe Teil der Diegese sind. Ein Trend in der Stereotypisierung von spezifischen Gruppen konnte nur in der grafischen Darstellung der Filmplakate festgestellt werden.
Typologien filmischer Gewaltdarstellungen : zum Verhältnis grafischer und emotionaler Optionen
(2020)
Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit den Typologien filmischer Gewaltdarstellungen mit besonderem Hinblick auf grafische und emotionale Darstellungsformen. Die jeweiligen Eigenschaften, Wirkungsweisen und die Korrelation wird beispielhaft anhand der US-amerikanischen Filme KILL BILL: VOL. 1 (Regie: Quentin Tarantino) und SE7EN (Regie: David Fincher) herausgearbeitet. Die Funktionsweise der genannten Darstellungsformen und deren Anwendungsformen soll untersucht und eingeordnet werden.