070.17 Druckmedien
Täglich erscheinen in Deutschland 327 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von 14,7 Millionen Exemplaren (vgl. Pasquay, 2017). 57,9% der Deutschen über 14 Jahren lesen diese regelmäßig. Dafür werden täglich in etwa 39 Minuten aufgewendet (vgl. Pasquay, 2017). Auch Zeitschriftenverlage bauen ihr Titel-Portfolio weiter aus (vgl. Scherzer, 2017). 2017 sind mit einem Zuwachs von 35% gegenüber 2001, 1.596 Publikumszeitschriften und über 4.000 Fachzeitschriften in Deutschland erhältlich, welche sich an den Bedürfnissen der Leser weiter ausrichten (vgl. Scherzer, 2017). Zeitungen genießen bei ihren Lesern in Deutschland im Vergleich zu den anderen Mediengattungen, wie dem Fernsehen oder dem Internet ein besonders hohes Vertrauen als seriöser und glaubwürdiger Informationsübermittler (vgl. Score Media Group , 2017). Und dennoch wird den 30,9 Millionen deutschen Besuchern der Internetseiten der Verlage (vgl. Pasquay, 2017) eine zunehmend höhere Bedeutung verliehen, als der Anzahl der gedruckten Titel. Szenarien und Diskussionen über das Bedrängen und Verdrängen der Printmedien durch die neuen digitalen Medien in Deutschland sind seither keine Seltenheit mehr. Im Zuge dessen befasst sich die vorliegende Arbeit mit den zukünftigen Chancen und Risiken sowie Potenzialen der Printmedien in Deutschland und behandelt die Frage, inwieweit den aktuellen Debatten über das Ableben von Print Glauben geschenkt werden kann. Grundlegend dafür wird die Entwicklung der Medienbranche sowie die einzelnen Mediengattungen analysiert und definiert, um auf die Funktionen und Nutzen der Printmedien näher eingehen zu können. Darauf aufbauend folgt dem theoretischen Teil die Erhebung einer Expertenbefragung mit sieben Experten bezüglich der vorliegenden Thematik und wird auf den Analyseteil dieser Arbeit angewendet, um zu der Beantwortung der Forschungsfrage zu gelangen. Resultierend daraus wird ein Fazit gezogen und ein Ausblick auf die Printmedien in Deutschland formuliert.
Die vorliegende Arbeit geht der zentralen Fragestellung nach, welche Kriterien das Online- Konzept einer Zeitung im digitalen Zeitalter erfüllen sollte, um wettbewerbsfähig zu sein. Für die Beantwortung dieser Frage werden die Online-Geschäftsmodelle von ausgewählten Zeitungen aus Deutschland und Großbritannien miteinander verglichen. Die Gegenüberstellung erfolgt dabei anhand von verschiedenen Kriterien-Katalogen. Die elementare These der Ausarbeitung ist, dass das Online-Konzept einer Zeitung darauf ausgerichtet sein sollte, Mut zu ungewohnten Wegen zu haben, keine Scheu vor neuen Technologien zu zeigen und an Paid Content zu glauben.