In dieser Studie wurden Satellitenbeobachtungen mittels Persistent Scatterer Interferometrie (PSI) an der Tal-sperre Leibis/Lichte im Thüringer Schiefergebirge mit In-situ-Lotdaten verglichen, um Deformationen an Stau-bauwerken zu überwachen. Es zeigte sich eine starke Korrelation zwischen den Satellitendaten des Boden Bewegungsdienstes Deutschland (BBD) und den In-situ-Messungen, insbesondere spiegelten die BBD-Daten den saisonalen Deformationsverlauf der Staumauer genau wider. Die Analyse ergab hohe R²-Werte, was auf eine starke lineare Beziehung hinweist. 90% der p-Werte lagen unter 0,05, was hohe statistische Signifikanz anzeigt. Diese Ergebnisse bestätigen das Potenzial der PSI-Satellitentechnologie als ergänzendes Instrument zur Überwachung von Staubauwerken, wobei eine sorgfältige Datenanalyse entscheidend für die Genauigkeit ist.
Überwachung der Möhnestaumauer durch satellitengestützte Persistent Scatterer Interferometrie
(2022)
Im Bereich der Infrastrukturüberwachung gewinnen Methoden der Radarfernerkundung mittels Satellitendaten an Bedeutung. Insbesondere die Technik der Persistent Scatterer Interferometrie (PSI) hat sich in diversen Studien als kostengünstige und genaue Ergänzung zu traditionellen Vermessungstechniken etabliert. Sie berechnet für relativ stabile Objekte auf der Erdoberfläche über einen zu bestimmenden Zeitraum Deformationen. Hierfür bieten sich besonders die seit 2014 frei verfügbaren Sentinel-1 Satellitendaten des europäischen Copernicus-Programms an. Da Staumauern in der bisherigen Forschung kein wesentlicher Bestandteil waren, untersucht diese Studie die Anwendbarkeit der PSI-Technik am Beispiel der Möhnestaumauer. Zudem werden Aussagen über die Genauigkeit durch Vergleiche mit geodätischen in-situ Messungen getroffen. Durch die Anwendung der PSI-Technik konnten Deformationen berechnet werden, die im Vergleich mit den in-situ Daten hohe Genauigkeiten aufweisen, wodurch gezeigt wird, dass die Technik an Staumauern anwendbar ist.