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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem aktuellen Stand des computergenerierten Journalismus. Der Fokus wird dabei auf die gesellschaftlichen Perspektiven und die eventuellen Folgen für Journalisten gelegt. Um sich diesen Themen zu nähern, wird auch ein Blick auf den technischen Stand der Software und die zukünftig zu erwartenden Entwicklungen geworfen. Weiterhin wird im Zusammenhang mit den computergenerierten Texten die aktuelle Wirtschaftslage der Zeitungen und der Einfluss des Internets auf die journalistische Arbeit untersucht. Um die fünf Forschungsfragen der Studie zu beantworten, wurden insgesamt zehn Experten aus der Journalismus- und Kommunikationsbranche interviewt. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass der computergenerierte Journalismus immer stärkeren Einzug in die Medienbranche erhält. Geschieht dies unter dem Instrumentencharakter, um die immer größer werdenden Datenmengen zu bearbeiten, so sind durchaus positive Folgen und eine Hilfestellung für Journalisten zu erwarten. Wird die Software jedoch nur aus ökonomischer Perspektive eingesetzt, so werden die Qualität des Journalismus und die Journalisten selbst darunter leiden. Es ist anzunehmen, dass es zukünftig eine Mischung aus Roboterjournalisten und realen Journalisten geben wird. Dass der Journalist eines Tages komplett durch eine Software ersetzt werden kann, ist bisher nicht vorstellbar.
Als einfach zugängliche Distributionsform von journalistischen Inhalten, stellen Blogs eine populäre Entwicklung des Medienwandels dar. Jeder Bürger mit Computer und Internetzugang, ist nun in der Lage seine Inhalte bei minimalen Kosten global zu publizieren. Ambitionierte Autoren nutzen Blogs für die professionelle Aufbereitung der unterschiedlichsten Themen. Doch die Verlage sind aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und wollen ebenfalls die Vorteile der schönen neuen Onlinewelt für sich gewinnen. Dazu suchen sie die Nähe zu unabhängigen Bloggern, die im Umfeld der redaktionellen Nachrichtenwebsites frische Zielgruppen erschließen sollen. Nehmen die freien Autoren die Offerte an, werden sie zu Embedded Bloggern. Diese Arbeit untersucht, welche Auswirkungen die Praxis der Embedded Blogs auf die Blogosphäre und die Meinungsvielfalt im Internet hat. Die wirtschaftliche Basis von unabhängigen Blogs wird ebenso abgehandelt, wie strategische Handlungsoptionen von Verlagen und Bloggern bei der Etablierung von Embedded Blogs. Am Ende läuft alles auf die entscheidende Frage hinaus, ob hier ein Tausch der publizistischen Freiheit gegen die finanzielle Sicherheit stattfindet.
Es ist das Ziel dieser Arbeit, die aktuelle Krise des Qualitätsjournalismus im digitalen Zeitalter zu untersuchen und dabei nach möglichen Auswegen zu fahnden. Dafür wird zunächst eine Arbeitsdefinition des Qualitätsjournalismus in Abgrenzung zum Journalismus erstellt, um überprüfen zu können, inwiefern überhaupt von einer Krise die Rede sein kann. Im Zentrum der Arbeit steht der Diskurs über die Krise oder den Wandel des Qualitätsjournalismus im Internet. Nach eingehender Prüfung und Bewertung der verschiedenen Positionen innerhalb dieses Diskurses wird dafür argumentiert, dass das Internet dem Qualitätsjournalismus ganz eigene Möglichkeiten zur Verfügung stellt, die jedoch noch zu wenig genutzt werden.