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Die Arbeit gibt einen Überblick über die Konzeption, Wirkung und Besonderheiten von erfolgreichen Figuren in zeitgenössischen Serien. Dabei sind sowohl produktionsbezogene als auch rezeptionsbezogene Erfolgsfaktoren relevant. Zu den produktionsbezogenen Erfolgsfaktoren gehören Aspekte der Figurengestaltung, die richtige Verwendung von Figurenkonzepten, die Schaffung von Komplexität und Charaktertiefe sowie die Auswahl passender Schauspieler. Im Bereich der rezeptionsbezogenen Erfolgsfaktoren erwiesen sich die Themenfelder Akzeptanz ambivalenter Figurenkonzepte und aufgebrochener Stereotype, Bevorzugung komplexer Narrationen und Bezug zur Lebenswelt der Zuschauer als besonders wichtig. Schlussendlich ergaben sich bei der Analyse sieben feste Faktoren, die maßgeblich zum Erfolg zeitgenössischer Serienfiguren beitragen.
Es gibt zahlreiche Theorieansätze, welche vom Vorhandensein von universell anwendbaren und immer gleichen Typen von Filmfiguren ausgehen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu untersuchen, ob diese theoretischen Annahmen zu Figurentypen tatsächlich Anwendung im Film finden. Dazu wird die folgende Forschungsfrage gestellt: Spiegeln die vorhandenen Modelle zu Figurentypen die Filmpraxis wider? Als Einschränkung wird jedoch ausschließlich die Typisierung nach Handlungsfunktionen vorgenommen. Im Fokus des Interesses stehen dabei das Aktantenmodell nach Greimas, das Archetypenmodell nach Vogler, basierend auf Jung und Campbell sowie das Dramatica-Modell nach Phillips und Huntley. Die Beantwortung der Forschungsfrage erfolgt auf Grundlage literaturbasierter Analyse sowie der Untersuchung von Fallbeispielen in Form einer qualitativen Inhaltsanalyse. Dazu werden die drei Filme Der König der Löwen, Slumdog Millionär sowie The Revenant – Der Rückkehrer analysiert. Im Rahmen der Analyse wird mithilfe eines Kriterienkatalogs überprüft, ob sich die angenommenen Figurentypen in den Filmen nachweisen lassen, welches der Modelle der filmischen Praxis am nächsten kommt und ob die Modelle entsprechend erweitert oder reduziert werden können. Ergebnis der Arbeit ist, dass die untersuchten Modelle zu Figurentypen die Filmpraxis widerspiegeln, da alle drei Modelle in jedem der ausgewählten Filme in ihrer Mehrheit angewandt werden konnten. Jedoch wurde deutlich, dass die Theorien nur durch eine zeitweise Besetzung der Figurentypen anwendbar werden und zudem auch eine Verkörperung von nicht figurenbezogenen Trägern möglich ist. Dennoch konnten im Rahmen des Dramatica-Modells weniger Figuren besetzt werden, als bei den anderen beiden Modellen. Da sich nicht alle Figurentypen als notwendig erwiesen, könnten die Modelle sowohl um einige Figurentypen reduziert als auch miteinander verbunden werden. Ein neuer Figurentyp ließe sich am ehesten als Katalysator-Figur bezeichnen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Konzipierung einer fiktiven Figur nach historisch-realen Vorlagen und behandelt die Frage, wie diese durch filmische Mittel als Antagonist dargestellt wird. Dies leitet zu der Fragestellung, ob bzw. inwiefern Gellert Grindelwald in Phantastischen Tierwesen von Joanne K. Rowling nach dem charakteristischem Bild der historischen Figur Adolf Hitler konzipiert wurde. Mit einer ausführlichen Analyse der gesellschaftlichen Paradigmen der nationalsozialistischen Zeit und Herausarbeitung ihrer prägnanten Merkmale werden erste Parallelen zu den ideologischen Ansätzen der Zeit Harry Potters gezogen. Hierzu wird ein Kurzüberblick über die Ideologie eines ‚reinen Blutes‘ im Harry-Potter-Universum sowie ein
Gesamtüberblick über die Filme Phantastische Tierwesen gegeben. Um nunmehr auf die beiden Hauptcharaktere einzugehen, bedient sich die Arbeit im weiteren Verlauf wissenschaftlich manifestierter Methoden zur Analyse. Zuerst wird eine Figurenanalyse aufgrund des Schemas ‚Die Uhr der Figur‘ nach Jens Eder angefertigt, um die Figur Gellert Grindelwald in ihrer gänzlichen Fülle zu beleuchten. Hierzu wird einerseits auf filmische Gestaltungsmittel wie Musik, Licht und Kamera, andererseits auf Gestik, Mimik und Status der Figur eingegangen. Rückschlüsse auf Adolf Hitlers Psyche weist die Arbeit mit Hilfe der psychologischen Modelle der ‚drei Instanzen‘ sowie der ‚Phasen der frühkindlichen Entwicklung‘ nach Sigmund Freud auf. Letztendlich wird ein Vergleich der Charaktere durchgeführt, um die Fragestellung sowie
These der Arbeit gänzlich zu beantworten und zu be-/widerlegen. Abschließend folgt eine fundierte Schlussbetrachtung, welche die aufgeführten Ergebnisse der Arbeit zusammenfasst und schlussendlich ein Fazit zieht, welche die These, Grindelwald sei mit Bezug auf Adolf Hitler konzipiert worden, belegt.