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Document Type
- Bachelor Thesis (1)
Year of publication
- 2021 (1)
Language
- German (1)
Keywords
- Hören (1)
- Klang (1)
- Soundverarbeitung (1)
- Synthesizer <Elektronik> (1)
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Das psychoakustische Phänomen der Zirkularität bei relativer Tonhöhenbeurteilung wurde im Jahr 1964 von ROGER N. SHEPARD entdeckt [1]. Aus SHEPARDs Vorgaben lässt sich algorithmisch ein Glissando-Klang erschaffen, welcher dem menschlichen Hörer eine Illusion des fortwährenden Steigens oder Fallens der Tonhöhe vermittelt, obwohl sich dieser Klang in seinem Zeitverhalten periodisch wiederholt [2].
Durch diesen illusorischen Effekt lassen sich also vom Klanggestalter oder Musiker durch den Shepard-Ton zielgerichtet unterbewusste Reize vermitteln [2]. Durch den Schleifencharakter ist er bei der Klanggestaltung versatil handhabbar. So wird der Shepard-Ton interessant für jegliche Einsatzgebiete (u. a. Filmmusik, elektronische Tanzmusik, Videospiele, synthetische Fahrzeuggeräusche).
Die Praxis zeigt jedoch, dass der Shepard-Effekt trotz eines gewissen Bekanntheitsgrades unter Klangestaltern nur selten Verwendung findet. Grund dafür ist das eingeschränkte Vorhandensein von Software zur Erstellung von Shepard-Tönen.
Durch empirische Untersuchungen stellte der Verfasser bereits fest, dass sich der Shepard-Effekt nicht nur mit reinen Sinustönen, sondern auch durch andere Wellenformen hervorrufen lässt. Risset bewies bereits, dass auch der Einsatz ganzer Audiosamples denkbar ist [3].
Ziel dieser Arbeit wird es daher sein, einen speziellen Sampler und Wavetable-Synthesizer zu konzipieren. Dieser soll es dem Klanggestalter schnell, flexibel und benutzerfreundlich ermöglichen, aus beliebig geladenem Audiomaterial Shepard-Töne und Risset-Rhythmen zu erzeugen.
Danach werden durch einen Hörversuch qualitative Merkmale der Shepard-Parameter herausgearbeitet. Genauer wird untersucht, welche Parametereinstellungen der Illusion dienlich sind, welche schaden und wie sich die Parameter gegenseitig beeinflussen.