614.1 Rechtsmedizin
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In dieser Bachelorarbeit wurde die entomologische Besiedlung zweier Ferkelkadaver über eine Dauer von 80 Tagen untersucht. Als Auslegungsort wurde ein Waldstück in Thüringen gewählt. Es konnten fünf Verwesungsstadien klassifiziert werden. Dominante Insekten waren die Familien Calliphoridae, Muscidae, Piophilidae und Silphidae. Piophilidae konnte ab Tag 30 beobachtet werden und trat bis zum Ende des Experiments auf. Es wurden die Piophilidae-Arten Stearibia nigriceps, Lioliophila varipes und Prochyliza nigricornis asserviert. Ziel der Arbeit war es, einen Forschungsbeitrag zur Familie der Käsefliegen zu liefern.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Altersbestimmung der forensisch relevanten Schmeißfliegenart Lucilia sericata anhand der Augenfärbung während der Puppenentwicklung. Das Puppenstadium macht ca. 50 % der Gesamtentwicklung vom Ei bis zur Fliege aus, eine geeignete Methode zur differenzierten Altersbestimmung von Puppen findet derzeit allerdings noch keine Anwendung. Durch vorangegangene Studien zur Puppenentwicklung ist die Augenfärbung zunehmend als Merkmal aufgefallen, sodass in dieser Arbeit untersucht werden soll, ob anhand der Augenfärbung eine Altersbestimmung möglich ist und ob diese in Zukunft als Marker eingesetzt werden kann. Hierfür wurde die Färbung mithilfe des RGB-Farbmodells analysiert. Die Augenfärbung von Lucilia sericata ändert sich über die komplette Metamorphose hinweg hoch signifikant (p<0,0001). Des Weiteren konnte die Färbung in drei Phasen unterteilt werden: larvale Färbung, Rotfärbung und Braunfärbung. Eine Altersbestimmung mithilfe der linearen Regression ist durch sprunghafte Farbänderungen derzeit noch nicht möglich.
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Rauheitsanalyse von Knochen auf Basis von Schräglichtaufnahmen. Die Schräglichtaufnahmen wurden mit Hilfe der Skelettbestände und dem Equipment der Hochschule Mittweida erstellt. Die entstanden Bilder wurden einer Hauptkomponentenanalyse unterzogen. Anhand der Ergebnisse wurden die Maxima und Wendepunkte jedes Knochens bestimmt und innerhalb eines Skeletts sowie über mehrere Zeitstellungen miteinander verglichen. Es wurden zwei Skelette aus dem Gräberfeld Görzig, zwei Skelette aus dem Gräberfeld Rödelheim und elf rezente Knochen untersucht. Die Zeitstellungen teilten sich in ca. 300 n. Chr., das Jahr 1813 und die 1980er Jahre. Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit können die Rauheitsanalyse und Altersschätzung vereinfachen und digitalisieren.
Diese Arbeit untersucht die Ovarienentwicklung der forensisch relevanten Schmeißfliegenart Calliphora vicina bei differierender Proteinverfügbarkeit. Ein besonderes Augen- merk wird dabei auf das Vorhandensein von frühentwickelten Eiern gelegt, da diese bei der Bestimmung des postmortalen Intervalls zu Verschiebungen führen können. Obwohl dieses Phänomen bereits 1986 das erste Mal beschrieben wurde, gibt es bisher nur wenig Forschung dazu. Daher wird in dieser Arbeit untersucht, ab welcher Proteinverfügbarkeit es zu frühreifen Eiern kommt. Hierfür wurden die Entwicklung der Ovarien von frisch geschlüpfter Calliphora vicina über einen Zeitraum von 16 Tagen bei verschiedenen Verfügbarkeiten der Proteinquellen Rinderleber und Milchpulver beobachtet. Es konnte festgestellt werden, dass bei einer längeren Verfügbarkeit von Protein die Ovarien schneller das letzte Stadium der Entwicklung erreichten und folglich eher frühreife Eier entstanden.
Die vorliegende Arbeit beschäftig sich mit der bildgebenden Darstellung zur Dokumentation verschiedener Verletzungsmuster. Der Fokus liegt auf den verschiedenen Techniken zur individuellen zweidimensionalen Wunderstellung sowie den Lösungsansätzen zu deren Gestaltung. Die texturbasierten Wunden dienen zur Darstellung fallspezifischer 3D-Menschenmodelle, um diese zur Tatortrekonstruktion einsetzten zu können.
Ziel dieser Arbeit ist die manuelle und automatische Annotation anatomischer und anthropologischer Leitstrukturen und Messpunkte am Beispiel von Mandibulae männlicher Soldaten der napoleonischen Armee. Hierbei werden Mandibulae der Skelettsammlung Rödelheim mit Hilfe von Photogrammetrie digitalisiert und mittels der Software AnthroWorks3D hinsichtlich anatomischer und osteometrischer Landmarken annotiert. Ziel ist eine Automatisierung des Setzens der osteometrischen Landmarken, die mittels einer Schablone realisiert wird. Dabei soll untersucht werden, welche Mandibula die „Durchschnittlichste“ ist und wie effizient der Automatisierungsprozess im Vergleich zu einer manuellen Annotation ist. Anhand statistischer Analysen wird ein Überblick über aussagekräftige Kenngrößen innerhalb der Stichprobe gegeben. Untersuchungen der anatomischen Skelettvarianten dienen der Einschätzung bzgl. deren Einflusses auf AnthroWorks3D.
In der vorliegenden Arbeit wird die Papillarliniendicke anhand eines neu erstellten Programmes bestimmt und analysiert. Die dafür entwickelte Methode und ihre Grundlagen werden gesondert erklärt und evaluiert.
Bei der Überprüfung des Merkmals auf geschlechtsspezifische Unterschiede kann eine signifikante Abweichung der Verteilungen beobachtet werden. Weiterhin wird ein Regressionsmodell anhand der extrahierten Merkmale trainiert und ausgewertet.
Mittels GPM3 können komplexe DNA- Mischspuren analysiert und STR- Profile ausgewertet werden. Zudem können durch Berechnungen die Genotypen, die in einer Mischung vorliegen, voneinander differenziert werden. Vor allem komplexe Mischspuren stellen einen Schwerpunkt bei der Spurenuntersuchung dar. Eine Anwendung von GPM3 ist die komponentenweise Dekonvolution von DNA- Mischspuren, bei der die Profile der beteiligten Personen aufgetrennt und die Wichtungen aller möglichen Genotypen ausgezählt werden. Dabei werden die Genotypkonstellationen (GTK) basierend auf den Peakhöhen, der Degradationsstärke und stochastischen Effekten bei Einsetzten von geringen DNA- Mengen modelliert. Der von der Firma Qualitype vorgegebene Grenzwert für die Wichtung, ab welcher mit einer hohen Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass es sich bei dieser GTK um den richtigen Genotyp der beteiligten Person handelt, liegt bei 90 %. Folglich werden Untersuchungen im Rahmen dieser Arbeit zu diesem Grenzwert anhand von verschiedenen 2- Personen- Mischungen in unterschiedlichen Konzentrationen mittels der Dekonvolution mit dem vollständig- kontinuierlichen Modell durchgeführt.
In der Arbeit werden dazu die jeweiligen Abstände der Wichtungen in Prozent der GTK der beteiligten Personen jeder Mischung berechnet und überprüft, ob die am höchsten gewichteten Genotypen in GPM3 den richtigen Allelkombinationen der jeweiligen Person entsprechen. Hierbei wird der Abstand der Konstellation mit der größten Wichtung zur „wahren“ Konstellation berechnet. Aus den Mittelwerten der prozentualen Abstände soll anschließend der Ähnlichkeitswert der Wichtung, ab welchem noch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die richtige GTK ausgegeben wird, ermittelt werden.
Das Ziel der Bachelorarbeit ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der Dekonvolution von Mischspuren mit der GPM3- Software bei verschiedenen Analysebedingungen zu bewerten und einen Auswerteparameter in Abhängigkeit von den Abständen der Wichtungen in Prozent und den Konzentrationen der einzelnen Mischungen zu validieren. Zudem soll die Nachweisgrenze der Analysemethode untersucht werden, um eine Aussage über die Minimalmenge an einzusetzender DNA treffen zu können
Möglichkeiten zur Aufnahme und Kategorisierung von
Knochenveränderungen und deren Interpretation
(2019)
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Aufnahme, Kategorisierung und Interpretation von Knochen verändernden Merkmalen. Ziel ist es, eine möglichst einheitliche und allgemein verständliche Methode zu entwerfen, die der Aufnahme von knöchernen Veränderungen dient und worauf aufbauend Klassifikationen erfolgen können. Diese wiederum soll dahingehend überprüft werden, ob eine Feststellung der Ursache möglich ist.
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem Nachweis des Alkoholkonsummarkers Ethylglucuronid (EtG) auf Leichenhaarproben sowie der Korrelation der
Alkoholkonzentration in verschiedenen postmortalen Muskelgewebsproben. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Fäulniszustand der Leichen. Die Proben wurden im Institut für Rechtsmedizin der Charité vor bzw. während der Obduktion gewonnen. Die chemisch-toxikologischen Untersuchungen erfolgten für EtG mittels eines LC-MS/MS-Messsystems. Die Konzentrationen von Ethanol und Fäulnisalkoholen wurden mittels zwei differenten GC-FID-Messsystemen gemessen. Die Analyse der gemessenen Konzentrationen erfolgt mittels statistischer Methoden. Dazu zählen die Auswertung der Spannweiten der EtG-Konzentrationen, auch in Abhängigkeit der verschiedenen möglichen Entnahmeorte von Haarproben am Körper inkl. einer kritischen Hinterfragung der Grenzwerte der Society of Hair Testing. Auch für die Korrelation der Alkoholkonzentrationen in postmortalen Muskelgewebsproben werden statistische Methoden zur Überprüfung herangezogen. In beiden zu untersuchenden Matrices wird auf den Einfluss des Fäulniszustandes bzw. von Fäulnisflüssigkeit eingegangen und dieser kritisch bei der Auswertung der Messergebnisse mit einbezogen. So soll es möglich werden, eine Aussage darüber zu treffen, inwieweit die Messergebnisse in den untersuchten Matrices durch postmortale Prozesse beeinflusst werden.