620.2 Raumakustik, Audiotechnik, technische Akustik
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Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel dem Leser ein umfassendes Verständnis über immersive Audioproduktionen und damit einhergehende Wiedergabetechniken zu vermitteln. Dabei werden Grundlagen der Schallausbreitung, des menschlichen Gehörs sowie notwendige physikalische Gesetzmäßigkeiten erläutert. Ebenso werden etablierte Wiedergabetechniken für Audio behandelt und voneinander differenziert. Die gezielte Behandlung von immersivem dreidimensionalem Audio erfolgt anhand zweier Systembeispiele, welche in ihren Herangehensweisen unterschiedliche Philosophien verfolgen.
Die Carl-Orff-Stiftung plant den Neubau einer Ausstellungshalle für das Carl-Orff-Museum. Die Ausstellungshalle soll zusätzlich zu seiner Hauptnutzung auch als Veranstaltungsstätte für Konzerte, interaktive musikalische Nutzungen bspw. Body-Percussion und Vorträge genutzt werden. Nutzungsabhängig bestehen verschiedene Anforderungsprofile an die Raumakustik. Für die Halle ist daher eine Planung flexibler Raumakustik Maßnahmen erforderlich. Des Weiteren bestehen Einschränkungen bei der Auswahl der möglichen raumakustischen Maßnahmen aus optischen Gründen. So soll die Optik der geplanten Tonnengewölbe erhalten bleiben und nicht durch eine Akustikdecke oder ähnliche Maßnahmen verdeckt werden. Daher werden zwei Möglichkeiten für die Deckenmaßnahmen untersucht, bei denen die Deckenform erhalten bleibt. Zusätzlich werden flexibel einsetzbare Wandmaßnahmen untersucht, um nutzungsabhängig verschiedene Anforderungen an die Raumakustik erfüllen zu können. Die Auslegung der raumakustischen Maßnahmen erfolgt nach einer Vordimensionierung mit statistischen Methoden anhand geometrisch-raumakustischer Simulationen mit dem Simulationsprogramm EASE 4.4 [9]. Die Bewertung der Simulationsergebnisse erfolgt anhand verschiedener raumakustischer Kenngrößen. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen können die in der Literatur genannten Zielbereiche der raumakustischen Kenngrößen weitgehend eingehalten werden. In Teilbereichen kommt es aus Gründen vorgenannter Einschränkungen zu Abweichungen der in der Literatur genannten Zielbereiche für die Kenngrößen. Insgesamt weisen die Ergebnisse auf einen guten Raumklang für musikalische Darbietungen und eine angemessene Sprachverständlichkeit hin.
In der Michaeliskirche in Leipzig sollen im Rahmen einer Komplettsanierung u. a. raumakustische Untersuchungen angefertigt werden. Untersuchungsgegenstand bildet hier vorrangig die Leinwandbespannung, welche einige Jahre nach der Weihung der Kirche an den Wänden als akustische Maßnahme angebracht wurde und sich mittlerweile in einem sanierungsbedürftigen Zustand befindet. In dieser Arbeit soll die heutige akustische Situation in der Michaeliskirche Leipzig in Bezug auf die Leinwandbespannung und deren Einfluss auf die Raumakustik anhand ausgewählter raumakustischer Kenngrößen untersucht werden, um daraus einen Vorschlag über den Verbleib dieser Leinwände abzugeben.
Im Rahmen eines Projekts der Firma ABP Akustikbüro Becker & Partner und der vorliegenden Masterarbeit für den Studiengang Ingenieurakustik erfolgte die Auslegung und Umsetzung der Raumakustik für ein Tonstudio in München. Dieses hat sich auf elektronische Musik spezialisiert. Hierfür erfolgten raumakustische Berechnungen und Messungen. Die Akustikelemente wurden auf der Grundlage eines ausgearbeiteten Konzepts entwickelt, in Eigenregie gefertigt und an den entsprechenden Stellen in das Studio integriert. Abschließend erfolgte ein Wirksamkeitsnachweis mittels einer weiteren überprüfenden Messung der Nachhallzeit im fertigen Studio.